Sonderbares weiß ein Mitglied aus Wien zu berichten:
Frau S. aus dem 15. Bezirk wunderte sich vor einigen Wochen, dass man vor ihrer Mietwohnung offenbar zwei Rauch- und Brandmelder installiert hatte.
Obwohl die Bewohnerin bisher eigentlich keinen besonderen Grund gesehen hatte, sich vor Bränden in und um ihre Mietwohnung zu fürchten, nahm sie es gelassen und ließ die Angelegenheit zuerst auf sich beruhen. Wer weiß, vielleicht hat ja so ein Gerät, auch wenn es nicht unbedingt allen ästhetischen Prinzipien einer attraktiven Hausgestaltung entspricht, im Notfall auch seine Sinnhaftigkeit?
So etwas macht sich vor einer Wohnungtür doch hübsch, oder?
Bei genauerer Betrachtung kam dann doch das Aha-Erlebnis. Es stellte sich heraus, dass in den zwei netten runden Dingern, die unser Mitglied für Rauchmeldegeräte gehalten hatte, kleine Kameras eingebaut waren. Die Kabel führen zu einer leerstehenden versperrten Wohnung.
Die MitarbeiterInnen des Mieterschutzverbandes sind es ja schon gewohnt, dass man BewohnerInnen vor allem dann gerne nachschnüffelt, wann und wie oft sie die Wohnung betreten oder verlassen, wenn diese noch einen halbwegs sozial verträglichen Mietzins entrichten, der sich nicht an absurden Renditeerwartung von SpekulantInnen orientiert.
Zur Beauftragung von Detektivbüros oder dem berühmten Faden, der zwischen Türe und Türstock gespannt wird und dessen Zerreißen geprüft wird, kommt nun offensichtlich eine neue Spielart dazu.
Unser Mitglied ist übrigens gerade – sicher nur ein Zufall – mit einer gerichtlichen Kündigung konfrontiert.
Auch ein Weg, dass keine übertriebene Langeweile bei einem Mietverhältnis aufkommt.